DRITTES Fenster: GNADE
Dieses Kirchenfenster wird nur von einer neutestamentlichen Deutung her zugänglich. Es zeigt zunächst vier auf die Spitze gestellte Rhomben, die in der Form des Antoniuskreuzes (T-Form) angeordnet sind. Dadurch entsteht auch hier ein Bezug zum Kreuz Christi, der durch die fünf eingeschlossenen roten Steine noch unterstrichen wird. Sie vergegenwärtigen die fünf Wundmale Christi. Dementsprechend schließt die untere Figur an der Stelle der Füße Christi zwei rote Glassteine ein.
Diese Darstellung hat sich von zwei alttestamentlichen Worten inspirieren lassen: ,,Siehe, ich lege in Zion einen Grundstein, einen bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein" (Jes 28,16), und: ,,Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden" (Psalm 118,22).
Besonders das letzte Wort ist schon in urchristlicher Zeit auf Jesus Christus bezogen worden. Er ist von Gott zum Grundstein des Baus seiner Kirche gemacht worden. Dieser Gedanke hat die Ausführung des Kreuzes beeinflusst.
Das Kreuz selbst ist weitgehend aus weißen Glassteinen gefertigt und macht dadurch einen hellen, freundlichen Eindruck. Es ist zudem umflossen von den Strahlen des Lichtes Gottes, die ähnlich wie beim ersten Kirchenfenster die Darstellung einhüllen. Atmosphärisch ist dieses Glasfenster das Strahlendste. Das entspricht ganz seinem Thema GNADE.
Jedes Haus braucht ein Fundament. Übertragen auf eine menschliche Gemeinschaft gilt auch hier: Sie braucht eine Grundlage, auf der sie bauen kann. Jeder Mensch braucht in diesem Sinn eine Basis, die ihn trägt.
Unser drittes Kirchenfenster möchte vermitteln: Jesus Christus, der Gekreuzigte, ist die Grundlage unserer christlichen Gemeinschaft, unseres Lebens, und diese Grundlage verdanken wir Gott. Sie ist nicht das Ergebnis eigener Leistung, sondern seine Gabe.
Der Grund ist gelegt. Bauen wir darauf weiter in Glaube, Hoffnung, Liebe!